19. Kapitel

Das versteckte Geschenk

 

(II,19,1)

Nicht weit vom Kloster lag ein Dorf. Dort hatten sich viele Menschen durch die Predigt Benedikts vom Götzendienst zum Glauben an Gott bekehrt. Hier wohnten auch einige gottgeweihte Frauen. Um ihnen geistlichen Zuspruch zu geben, schickte der Diener Gottes Benedikt immer wieder seine Brüder dorthin.

Eines Tages sandte er wie üblich einen Mönch zu ihnen. Nachdem dieser die gottgeweihten Frauen unterwiesen hatte, nahm er auf ihr Drängen hin einige Tüchlein an und versteckte sie an seiner Brust.

 

(II,19,2)

Sobald er zurückgekehrt war, begann der Mann Gottes ihm heftige und bittere Vorwürfe zu machen und sagte: »Wie ist das Unrecht in deine Brust gekommen?« Der Mönch war ganz erstaunt, hatte er doch vergessen, was er getan hatte; er wusste gar nicht, weshalb er getadelt wurde. Da sagte Benedikt zu ihm: »War ich denn nicht zugegen, als du von den Dienerinnen Gottes die Tüchlein angenommen und an deiner Brust versteckt hast?«

Der Mönch fiel sofort vor ihm nieder, bereute sein törichtes Handeln und warf die Tüchlein weg, die er an seiner Brust versteckt hatte.

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Barmherziger Gott,

durch die Geburt

deines Sohnes

aus der Jungfrau Maria

hast du der Menschheit

das ewige Heil geschenkt.

 

Lass uns immer und überall

die Fürbitte der gnadenvollen

Mutter erfahren,

die uns den Urheber

des Lebens geboren hat,

Jesus Christus,

deinen Sohn,

unseren Herrn und Gott,

der in der Einheit

des Heiligen Geistes

mit dir lebt und herrscht

in alle Ewigkeit. Amen


(Tagesgebet am Hochfest

der Gottesmutter Maria

1. Januar)