14. Kapitel

Die Begegnung mit König Totila (1)

 

(II,14,1)

Zur Zeit der Goten hörte ihr König Totila, der heilige Mann sei prophetisch begabt. Er zog zum Kloster, hielt in einiger Entfernung an und ließ seine bevorstehende Ankunft melden. Vom Kloster wurde ihm sofort mitgeteilt, er könne kommen.

Weil Totila aber misstrauisch war, wollte er herausfinden, ob der Mann Gottes wirklich prophetischen Geist besitze. Er gab deshalb einem seiner Schwertträger namens Riggo seine Schuhe, ließ ihn die königlichen Gewänder anziehen und befahl ihm, sich dem Mann Gottes als König Totila vorzustellen. Zum Gefolge gab er ihm drei Grafen aus seiner engsten Begleitung mit: Vult, Ruderich und Blidin. Vor dem Diener Gottes sollten sie so tun, als ob Riggo der König Totila wäre, und ständig an seiner Seite bleiben. Er gab ihnen noch weitere Gefolgsleute und Schwertträger mit. So sollte jeder wegen dieses Gefolges und der Prunkgewänder denken, Riggo wäre der König.

 

(II,14,1)

Riggo betrat in den königlichen Gewändern und mit großem Gefolge den Klosterbereich. Der Mann Gottes saß in einiger Entfernung. Er sah Riggo, ließ ihn bis in Hörweite kommen und rief ihm zu: »Leg ab, mein Sohn! Leg ab, was du anhast! Es gehört nicht dir! «

Riggo fiel sofort zu Boden; er war zu Tode erschrocken, weil er es gewagt hatte, mit einem solchen Mann sein Spiel zu treiben. Auch alle anderen, die mit ihm zum Mann Gottes gekommen waren, stürzten fassungslos zu Boden.

Sie standen dann wieder auf, wagten aber nicht, sich Benedikt zu nähern, sondern sie kehrten zu ihrem König zurück und berichteten ihm zitternd, wie rasch sie durchschaut worden waren.

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Barmherziger Gott,

durch die Geburt

deines Sohnes

aus der Jungfrau Maria

hast du der Menschheit

das ewige Heil geschenkt.

 

Lass uns immer und überall

die Fürbitte der gnadenvollen

Mutter erfahren,

die uns den Urheber

des Lebens geboren hat,

Jesus Christus,

deinen Sohn,

unseren Herrn und Gott,

der in der Einheit

des Heiligen Geistes

mit dir lebt und herrscht

in alle Ewigkeit. Amen


(Tagesgebet am Hochfest

der Gottesmutter Maria

1. Januar)